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22.12.2014

Frohe Weihnachten


Das Märchen von „Keine Zeit“

Als der kleine Junge auf die Idee kam, zu Weihnachten seinen Eltern, die, wie sie ständig seufzten, nie Zeit hatten, einfach Zeit zu schenken, da ging er in den Supermarkt um dort welche einzukaufen.

 

Denn im Supermarkt gab es, wie er glaubte, einfach alles. Fast alles. Denn Zeit, also nein Zeit, hatten die da auch nicht. Auch in keinem anderen Geschäft gab es sie. Nicht einmal der Uhrmacher, der die letzte Hoffnung des Knaben gewesen war, hatte welche. Uhren gab’s in allen Arten, aber die Zeit dazu oder einfach Zeit allein, war nicht zu bekommen.

 

„Warum kriege ich für Geld keine Zeit? Zeit ist doch Geld, sagen die Erwachsenen“, dachte der Junge verdrossen. Er hatte sich alles so schön ausgemalt. Ein handliches Stück Zeit, soviel wie eben seine Eltern brauchen konnten, fünf Meter vielleicht oder drei Kilo, hübsch verpackt in Weihnachtspapier mit einer großen Schleife daran, wäre das nicht ein originelles und nützliches Geschenk gewesen?

 

Aber es war nirgends aufzutreiben.

 

Es dämmerte dem Jungen allmählich, dass man Zeit nicht einfach kaufen könne. Dass Zeit offenbar etwas Kostbares und Seltenes ist, weil nur wenige sie hatten und sie weder auf Bäumen, in Gärten oder auf Äckern wuchs, noch in Fabriken hergestellt wurde.

 

Aber irgendwo musste es doch Zeit geben! Verzweifelt bemühte sich der Jungen, bis zum Heiligen Abend ein wenig Zeit zu ergattern. Vergebens. Es war nichts zu machen. Von überall her tönte es: “Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit…“.

 

Nachts hatte er wilde Alpträume. Da fand er sich in einem Zeitschlaraffenland wo alle Tages- und Jahreszeiten, Freizeit, Erntezeit, Erdbeerzeit, Urlaubszeit, gute und schlechte Zeiten, Arbeitszeit, Zeit zum Nehmen und zum Geben, Essenszeit, Eiszeit, Sternenzeit, Gleitzeit, Sommerzeit, höchste Zeit und natürlich Weihnachtszeit.

 

Er nahm eine Geschenkpackung, die von allen Sorten etwas enthielt und wollte sie mit nach Hause nehmen. Aber Zeitgeister verfolgten ihn auf dem Heimweg und wollten ihm die Zeit stehlen. Er schlug sich durch verschiedene Zeitzonen durch, bis er zur Grenze kam. Dort, am Grenzbalken, nahm ihm ein Zeitzöllner die eingekaufte Zeit ab. Denn niemand durfte Zeit aus dem Zeitschlaraffenland ausführen.

 

„Ihr habt selbst genug Zeit“, sagte der Zöllner, „ihr findet sie bloß nie.“

 

Nein, meine Eltern haben nie Zeit“, schrie der Junge verzweifelt und erwachte bitterlich weinend.

 

Die Eltern standen besorgt an seinem Bett. „Aber was fehlt dir denn? Bist du krank? Schau, die Geschenke liegen schon unterm Christbaum“. Da weinte der Junge noch bitterlicher. „Aber ich habe keine Geschenke für euch. Ich wollte euch etwas Besonderes schenken…“ und er erzählte den ganzen Kummer.

 

Die Eltern blickten sich an. Einen Augenblick schien es, als ob Ihnen ein weihnachtliches Licht aufging. „Aber geh“, sagte die Mutter. „Nicht du musst uns Zeit schenken, sondern wir dir“.

 

Einen Abend lang schenkten sie auf einmal ihrem Kind ein wenig Zeit. Der Junge war überglücklich.

 

Aber… nach einiger Zeit… war alles wieder wie früher: „Keine Zeit, keine Zeit…“.

 

Keine Zeit füreinander, keine Zeit für sich.

 

Und die Zeitgeister grinsten sich an und rieben sich die Hände.

 

Was für Zeiten!

 

 

Mit diesem Märchen „Keine Zeit“ wünschen wir allen, die jeweils richtige Balance im Verteilen der Zeit zwischen  Beruf und Privatem zu finden.

 

 

frohe Weihnachten und

 

ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2015

 

wünscht Ihnen das Team des

 

AWO-Bildungszentrum Tretenhof

 

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